1. Die körperliche Abhängigkeit
Konsumierst du Nikotin, erhöht das die Freisetzung von Dopamin und Serotonin in deinem Gehirn. Dies führt zu einem Gefühl von Vergnügen, Belohnung und Entspannung. Das Gehirn verbindet den Konsum von Nikotin mit diesem angenehmen Gefühl. Es gewöhnt sich daran und verlangt stetig mehr. Das wird Abhängigkeit oder Sucht genannt. Hier entsteht die körperliche Abhängigkeit.
Der physische Entzug dauert meist nur 1 bis 2 Monate. Medikamente und Therapien können dir helfen, diese Phase zu überwinden. Lass dich von einer medizinischen Fachpersonen beraten.
2. Die psychologische Abhängigkeit
Nikotin führt zur Freisetzung der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin in deinem Gehirn.
Serotonin ist an der Regulation von Stimmung und Angst beteiligt. Einige Menschen finden deshalb, dass sie mit Nikotin entspannter sind oder mit Stress besser umgehen können. Noradrenalin erhöht die Aufmerksamkeit und Konzentration. Teilweise rauchen Menschen, um sich wacher zu fühlen. Menschen gewöhnen sich oft an die Verbindung von Nikotin und Emotionen in Alltagssituationen.
Bis das psychologische Verlangen verschwindet, kann es 6 bis 12 Monate oder länger dauern. Professionelle Unterstützung kann in solchen Fällen helfen.
3. Die verhaltensbedingte Abhängigkeit
Die Verhaltensabhängigkeit betrifft Gewohnheiten und Rituale, die mit dem Rauchen von Zigaretten verbunden sind (Gewohnheits-Zigarette). Das Anzünden einer Zigarette nach dem Essen, während einer Kaffeepause, mit Freunden oder beim Autofahren kann zu einer täglichen Routine werden. Dieses automatische Verhalten ist schwer zu durchbrechen, weil es ein fester Bestandteil vom Alltag ist.
Unsere 5 Tipps für einen leichteren Rauchstopp
1. Setz dir realistische Ziele
Rauchen ist nicht nur eine Gewohnheit, sondern eine komplexe Abhängigkeit. Setze dir realistische Ziele, um motiviert zu bleiben, und verbinde deinen Rauchstopp mit Dingen, die du magst.
2. Schwäche Entzugssymptome ab
Spürst du starke Entzugssymptome, kannst du dich zum Beispiel für ein Nikotinersatzprodukt (wie zum Beispiel das 24-Stunden-Nikotinpflaster) entscheiden. Das kann das Verlangen nach Nikotin abschwächen. So bleibst du leichter auf Kurs.
Aber auch ein gesunder Lebensstil kann helfen, die Entzugssymptome abzuschwächen: Zum Beispiel durch ausreichenden Schlaf, viel Wasser trinken, bewusste Ernährung oder regelmässige Bewegung.
3. Gib deinem Leben einen neuen Duft
Kaufe dir ein neues Parfum. Lass es zu deinem neuen Duft oder Markenzeichen als Nichtraucher, bzw. Nichtraucherin werden.
4. Geniesse dein Essen bewusst
Zelebriere dein Essen und geniesse es bewusst. Erfreue dich am neuen Geschmackserlebnis als Nichtraucher oder Nichtraucherin.
5. Bleib gemütlich sitzen
Geniesse es, nach dem Essen im Restaurant oder zuhause gemütlich am Tisch sitzen zu bleiben. Gönn dir zum Beispiel ein fruchtiges Dessert, statt in der Kälte draussen frieren zu müssen.
Literatur
- Verplaetse, T. L., Morris, E. D., McKee, S. A., & Cosgrove, K. P. (2018). Sex differences in the nicotinic acetylcholine and dopamine receptor systems underlying tobacco smoking addiction. Current opinion in behavioral sciences, 23, 196-202.
- McGrath-Morrow, S. A., Gorzkowski, J., Groner, J. A., Rule, A. M., Wilson, K., Tanski, S. E., Collaco, J. M., & Klein, J. D. (2020). The Effects of Nicotine on Development. Pediatrics, 145(3), e20191346.
- C Chiamulera. Brain Research Reviews, In Press (2004).Cue reactivity in nicotine and tobacco dependence: a « multiple-action » model of nicotine as a primary reinforcement and as an enhancer of the effects of smoking-associated stimuli.
- KA Perkins, E Donny, AR Caggiula. Nicotine & Tobacco Research 1(4), S. 301-315 (1999).Sex differences in nicotine effects and self-administration: review of human and animal evidence.
- KA Perkins. Pharmacology Biochemistry and Behavior 64(2), S. 295-299 (1999).Nicotine Discrimination in Men and Women.