Wie viel Nikotin enthält eine Zigarette?
Jede Zigarette enthält etwa 0,5 und 1 Gramm Tabak, davon 7,5 bis 13,4 mg Nikotin. Der Median aller getesteten Marken liegt bei 10 mg.
Aber Vorsicht: Hier geht es darum, wie viel Nikotin in einer Zigarette tatsächlich vom Rauchenden durch Inhalieren aufgenommen wird! Je nachdem, wie viele Züge man macht, wie schnell und wie tief man zieht, kann die Menge des aufgenommenen Nikotins variieren.
Im Allgemeinen geht jeder Experte / jede Expertin von einer allgemeinen Basis von 1 mg pro Zigarette aus, um eine angemessene Ersatzdosis für die Entwöhnung berechnen zu können. Die Art der gerauchten Zigaretten, ob leicht oder nicht, wird nicht wirklich berücksichtigt, da der Raucher oder die Raucherin von leichten Zigaretten dazu neigt, genug daran zu ziehen, um die richtige Dosis Nikotin zu erhalten. Die Spezialistin / der Spezialist wird sich vielmehr auf Ihre Art zu rauchen und Ihr Verhalten stützen, um die richtige Behandlung zu bestimmen.
Eine Abhängigkeit, die schnell entsteht
Die Suchtwirkung einer Droge hängt davon ab, wie schnell sie ins Gehirn gelangt. Dieser Zugang unterscheidet sich je nachdem, ob die Droge inhaliert, gespritzt, getrunken, gegessen oder auf die Haut aufgetragen wird. Beim Inhalieren von Nikotin durch Rauchen erfolgt die Aufnahme am schnellsten.
Rauchen ermöglicht eine sehr schnelle Abgabe von Nikotin an das Gehirn (der sogenannte Nikotinschuss), weshalb sich die Abhängigkeitsehr schnell einstellt.
Schnelligkeit der Nikotinaufnahme
Wenn Nikotin inhaliert wird, erreicht es das Gehirn innerhalb von 9 bis 20 Sekunden (nach jedem Zug)! Nikotin bindet sich an die Nikotinrezeptoren in Ihrem Gehirn und beeinflusst das Belohnungssystem, indem es verschiedene Neurotransmitter, darunter Dopamin, freisetzt. Die Anzahl der Nikotinrezeptoren steigt nach und nach an und dieser Mechanismus führt zu einer Gewöhnung: Sie werden dann häufig Nikotin benötigen, damit Sie sich nicht wie auf Entzug fühlen.
Wenn Nikotin inhaliert wird, erreicht es das Gehirn innerhalb von 9 bis 20 Sekunden (nach jedem Zug)!
Nikotin, Dopamin und Abhängigkeit
Wenn Sie Nikotin konsumieren, verändert sich die Rolle bestimmter Rezeptoren. Man spricht nun von nikotinischen Rezeptoren. Das Nikotin wird an diese Rezeptoren binden und auf das Belohnungssystem einwirken, indem es verschiedene Neurotransmitter freisetzt, darunter auch Dopamin. Die Anzahl der Nikotinrezeptoren steigt nach und nach an und dieser Mechanismus führt zu einer Gewöhnung.
Die Nikotinzufuhr wird nach und nach zu einer unabdingbaren Voraussetzung für die Freisetzung von Dopamin. Dopamin vermittelt ein Gefühl von Freude und Zufriedenheit. Wenn diese chemische Substanz nicht ausreichend ausgeschüttet wird, führt dies zu Müdigkeit, Energiemangel, Konzentrationsstörungen und anderen Entzugserscheinungen.
Diese Neuroadaptation erfordert eine ständige Zufuhr von Nikotin. Der Nikotinentzug ist die Ursache für die Entzugssymptome. Sie treten innerhalb von weniger als 24 Stunden auf, sind zwischen 24 und 72 Stunden am stärksten und klingen innerhalb von 2-4 Wochen allmählich ab.
Die wichtigsten Giftstoffe, die in einer Zigarette gefunden werden
- Nikotin: Stammt aus den Tabakblättern und ist stark suchtfördernd.
- Kohlenmonoxid (CO): Dieses Verbrennungsprodukt hindert den Sauerstoff daran, sich im Blut zu binden, und fördert die Herz–Kreislauf-Erkrankungen.
- Flüchtige organische Verbindungen (VOC): beispielsweise Ammoniak (beschleunigt die Nikotin-Aufnahme) und Kohlenwasserstoffe.
- Zusatzstoffe: Kieselsäure, Kohlensäure, Essigsäure, Ameisensäure, Benzoesäure, Titandioxid, Weissbrandmittel, Flottbrandmittel, Theobromin usw.
Partikel, die mit dem Rauch freigesetzt werden
- Teer: Lagert sich in den Bronchien und in der Lunge ab und ist krebserregend; wie Benzpyren und Anthracen.
- Schwermetalle: Cadmium, Nickel, Blei, Chrom.
- Radioaktive Stoffe: Radium, Polonium.
- Krebserregende Nitratderivate.
- Freie Radikale: Reagieren mit dem Luftsauerstoff und bilden gesundheitsschädliche Oxidantien; wie Hydrochinon und Peroxide.
Alle diese Giftstoffe tragen zur ständigen Reizung der Atemwege bei und verursachen COPD.
Die Zigarette, ein Nikotin-Inhalator
Der nachhaltige Erfolg der Tabakindustrie geht direkt auf das Suchtpotenzial von Nikotin und des Tabakkonsums zurück. Hinter dem ewigen Lifestyle-Narrativ versteckt sich eine der am meisten süchtig machenden harten Drogen (die Sucht tritt innert weniger Wochen ein), die der Tabakindustrie satte Gewinne einbringt.
Harte Droge Nikotin: Goldesel und Ökoschwein. Die immer neuen Technologien verfolgen ein und dasselbe Ziel: Menschen süchtig halten!
Philip Morris erklärt das so: «Betrachten Sie die Zigarette als eigentliches Dosiergerät für Nikotin… Zweifellos ist der Rauch der beste Nikotin-Träger, und die Zigarette ist das beste Rauchabgabegerät.» (Philip Morris, 1972)RJ Reynolds Tobacco (RJR) sieht sich als Teil der Pharmaindustrie: «Eigentlich könnte man sagen, dass die Tabakindustrie ein hochspezialisiertes, äusserst ritualisiertes und stilisiertes Segment der Pharmaindustrie ist.» (RJR, 1972)
Die Wirkung der Zusatzstoffe auf das Rauchverhalten
Die Technologie der Zusatzstoffe ist ein wichtiges Werkzeug, das von der Tabakindustrie eingesetzt wird. Verbrennungsbeschleuniger, Bleichen der Zentren, Geschmacksmittel, erhöhte Nikotinaufnahme, Erweiterung der Bronchien usw. Die Zigarettenhersteller wissen, wie sie ihre Produkte maximal optimieren können. In jüngster Zeit wurden Zusatzstoffe für erhitzten Tabak entwickelt. Damit ist für die Suchtmittel-Industrie eine rosige Zukunft absehbar.
Die Zusatzstoffe können bis zu 10 % des Gewichts einer Zigarette ausmachen.
Laut verfügbarer Datenlage verwenden die Zigarettenhersteller Zusatzstoffe, um die pharmakologische Wirkung von Nikotin zu verändern, damit ihr Produkt für junge Konsumierende in der Einstiegsphase attraktiver ist, oder um den Geschmack und das zeitweise Kratzen des Rauchs zu überdecken.
Die Mechanik der Sucht und die subtile Rolle der Zusatzstoffe
Der Weg, den das Nikotin bis zu den Hirnrezeptoren zurücklegt, kann mit dem geschickten Einsatz von Zusatzstoffen wie Ammoniak und Theobromin beeinflusst werden.
Nach dem Inhalieren wird das Nikotin dank der äusserst grossen Absorptionsfläche der Lunge (sowie von Mund und Hals) schnell vom Blut aufgenommen und erreicht das Hirn in weniger als 10 Sekunden.
Die Hirnrezeptoren reagieren auf den Nikotin-Stimulus und setzen Dopamin sowie Neurotransmitter frei. Diese lösen das Gefühl des «Schusses» aus, der stimulierenden Wirkung von Nikotin.
Mit der Zeit werden diese Rezeptoren darauf konditioniert, dass sie Nikotin erhalten (Toleranz), weshalb der Raucher oder die Raucherin bei fehlendem Nikotin an Entzugserscheinungen leidet, die extrem unangenehm sind.